Straßendorf, vier Kilometer südlich von Schivelbein.
Bahn- und Poststation: Schivelbein
Meßtischblatt: Schivelbein 2260
Aus der Geschichte:
Das Dorf wird im Landbuch der Neumark (1337) Cosenow genannt und zum Lande Schivelbein gezählt. 1499 belehnen Kurfürst Joachim und Markgraf Albrecht in Schivelbein Günther von Briesen mit zwei Hufen in Kussenow. 1692 verpachtet der gemeine Kirchenkasten in Schivelbein dem Hans Klemp einen Bauernhof in Kussenow auf drei Jahre für fünfzehn Gulden jährlich, 1695 verkauft der Kasten den Hof für 350 Gulden an Hans Zitzke, Freimann auf Kussenow, einen zweiten Hof an David Priebe für 340 Gulden. Rezeß 1819. Gutsherr: von Puttkamer, zwei Bauern waren bereits Eigentümer, sechs erwarben die Hälfte ihrer Ländereien. Hilfsdienste werden 1832 abgelöst. Gutsbesitzer 1829 Postmeister Rhau, 1851 Suffert. 1843 hat Kussenow 135 Einwohner, 1882 gab es eine Ziegelei, 1884 sechs Bauern und einen Büdner. 1899 wurde eins der Güter mit 275 Hektar für Siedlungszwecke parzelliert. 1926 wird die Chaussee nach Schivelbein modernisiert.
Einwohnerzahlen:
1925: 185 Einwohner in 30 Häusern mit 38 Haushaltungen
1939: 200 Einwohner
Die schweren Böden wurden vom Gut und fünf über zwanzig Hektar großen Landwirtschaftsbetrieben bewirtschaftet und brachten reiche Erträge. Wegen der Rinderhaltung in Stallungen mit Kurzständen wurde einer der Höfe als Musterbetrieb für Besichtigungen von der Landwirtschaftskammer empfohlen.
An Flurnamen sind in zeitlicher Reihenfolge überliefert: Die große und kleine Wußnitz, Spitzberg und -Soll, Impferberg, Haege, Die Lanken (Acker), Die Poppnitzen (Bruchwald), Die Freiheit, Die Kreizen (Acker), Mutschbache (Stelle am Bach), Wutstroh (Moor), Das Quad-Soll (quad = farblos, flau, ohne Eigenart), Das hohe Soll und Das Pötter-Soll.
Als Lehrer ist nur noch Franz Blödorn bekannt. Kirchenmäßig gehörte Kussenow zum Kirchspiel Venzlaffshagen. Bis 1939 war Robert Schulz Bürgermeister, ihm folgte Splittgerber. Ortsbauernführer war Paul Drews. Schmied Bruno Drews, Stellmacher Willi Nickel und Schneidermeister Haack vertraten das Handwerk. Der Handel fand in der nahe gelegenen Stadt Schivelbein statt. Auch das kulturelle Leben spielte sich für die Umgebung hier ab. Als Naherholungsgebiet diente der nahegelegene Buchholzsee mit seiner herrlichen Umgebung.
Einwohnerverzeichnis und Ortsplan
Am 6. März 1945 wurde der Ort von polnischen Truppen endgültig besetzt.
Die Bauern von Kussenow
1819
8 Bauern
Krause, Schulze
Voigt, Zitzke, Graunke, Dallmann, Krause, Graunke, Müller
1884
6 Bauern, 1 Büdner
Dallmann, Siefert, Dallmann, Zitzke, Bölz, Graunke
Quellen:
Der Kreis Belgard, Celle 1989
Johannes Hinz, Pommern Wegweiser, Würzburg 1992
Dr. A. Zechlin, Die historische Enwicklung der bäuerlich gutsherrlichen Verhältnisse, Baltische Studien 35, S. 33 – 98