Die Kirche in Panzerin

Pfarrer Martin Bernhard

Die Kirche in Panzerin war die Filialkirche von Schlönwitz. Sie gehörte zu den ältesten Kirchen Hinterpommerns. Nach dem Urteil des früheren Provinzialkonservators, Geheimrat Lemcke, ist sie um 1280 errichtet worden. Sie bestand ganz aus Feldsteinen, und die Ecksteine waren von gewaltigem Ausmaß. Sie war sehr klein und hatte eine einzige Tür an der Südseite, die so niedrig war, das man nur mit gesenktem Kopf hindurchgehen konnte. Außen an der Nordostecke befand sich noch der Rest eines Weihwasserbeckens. Der Turm, den sie einst gehabt hatte, war längst wegen Baufälligkeit abgetragen worden. Als ich am 1.10.1915 das Pfarramt von Schlönwitz übernahm, wurde mir sehr bald der Wunsch der Gemeinde Panzerin ausgesprochen, eine neue und größere Kirche zu bauen. Die Gemeinde, die ursprünglich aus Bauern und einem Gut bestand, war durch die Aufteilung des von Billerbeckschen Gutes durch die Preußische Ansiedlungskommission Anfang dieses Jahrhundert auf 400 Glieder angewachsen, die bei der Kirchlichkeit der Gemeinde oft genug keinen Platz in der Kirche fanden nicht einmal für eine Orgel oder ein Harmonium war Platz.

Weil man schon lange auf einen Neubau gehofft hatte, war auch seit vielen Jahren nichts mehr für das Innere der Kirche getan worden. Dann hätte vielleicht auch der alte Flügelaltar wiederhergestellt werden können. Der Wunsch der Gemeinde nach einer neuen Kirche war auch insofern nicht unberechtigt, als die Gemeinde bereits in all den Jahren 12 000 Mark gesammelt hatte. Da die Kirche königlichen Patronates war, hatte die Regierung in Köslin die Hauptlast zu tragen.

Nach einer Besichtigung der Kirche im Mai 1914 durch die Regierung wurde entschieden, dass der Neubau schnellstens erfolgen sollte. Es war geplant, dass etwa die Hälfte der alten Kirche stehen bleiben und zum Altarraum der neuen Kirche ausgestaltet werden sollte. Aber dann begann nach wenigen Monaten der Krieg, und der Gemeindekirchenrat beschloss, den Bau bis zum Ende des Krieges aufzuschieben.

Während des Krieges musste noch die größere Glocke abgeliefert werden, nur die kleine, die um 1470 gegossen war, durften wir behalten. Dann kam die Inflation, und das ersparte Geld verlor seinen Wert. An einen Neubau war vorläufig nicht zu denken. Nur eine zweite Glocke wurde durch Sammlung in der Gemeinde wieder angeschafft. So blieb die Kirche, wie sie das Bild zeigt, als ich zum 1.8.1926 vom Evangelischen Konsistorium in die Pfarrstelle in Langenhagen berufen wurde. Aber auch bis 1945 ist keine neue Kirche gebaut worden.