Warnin / Warnino

Ausgewiesen im Meßtischblatt Nr. 2064, liegt 25 Kilometer südöstlich von Belgard in einer ebenen Landschaft. Zahlreiche kleine Bäche durchfließen die Feldmark und münden über den Hasselbach und die Leitznitz bei Belgard in die Persante. Der Ort ist über die Kreisstraße von Groß Tychow und den Bahnhof Groß Tychow an der Strecke Neustettin – Belgard verkehrsmäßig zu erreichen. 1860 gehörten noch die Vorwerke Johannishof, Hammelschäferei und Hasselmühle zu Warnin. Das Rittergut war ein altes Lehen des Geschlechtes von Kleist, es wurde Anfang des 19. Jahrhunderts verkauft. In späteren Jahren wurde Warnin so versiedelt, daß es gegen Ende des 19. Jahrhunderts nur noch ein Bauerndorf war. 1865 wies der Ort 385 Einwohner, 29 Wohnhäuser, zwei Fabrik- und 31 Wirtschaftsgebäude auf. Die Gutsgemarkung umfasste 4123 Morgen, die Bauern bewirtschafteten 600 Morgen. Auf den Gutsländereien wurde die sieben-, neun- und zehnfeldrige Wechselwirtschaft mit bedeutendem Klee- und Kartoffelanbau betrieben, eine eigene Brennerei war vorhanden. Am 3. Dezember 1864 wurde folgender Viehbestand gezählt: 31 Pferde, 115 Rinder, 925 Schafe, 61 Schweine, sieben Ziegen und neunzehn Bienenstöcke. Die Schule in Warnin bestand aus 1 Lehrer mit 70 Schülern. Die Einwohnerzahl stieg bis 1939 auf 616 Personen in 143 Haushaltungen. Nachweislich waren in diesem Jahr die Deutsche Siedlungsgenossenschaft mit einer größeren Fläche und den sechs Landwirtschaftsbetrieben von Karl Engelke, Marie Jeske, Helene Kuchenbecker, Otto Neuenfeldt, Hermann Schneider und Willi Vanselow bereits am Ort ansässig. Die Nutzfläche der Betriebe lag zwischen zweiundzwanzig und siebenundsiebzig Hektar. Handwerks- und Gewerbebetriebe sind nicht verzeichnet.

Das Gut

Die Landgemeinde Warnin wurde 1928 aus dem bisherigen Guts- und Gemeindebezirk Warnin und den Gutsbezirken Klein Voldekow und Groß Voldekow ohne das Vorwerk Haferland gebildet. Die öffentlichen Ämter innerhalb des selbständigen Amts-, Standesamts- und Polizeibezirks versahen Amtsvorsteher Otto Neuenfeldt und sein Vertreter Franz Kath aus Warnin, stellvertretender Standesbeamter Ewald Jeske aus Tietzow und Oberlandjäger Brunshagen aus Warnin. Als letzte Lehrer an der einklassigen Volksschule sind die Namen Krause und Dobbeck überliefert. Warnin war nach Schwellin eingepfarrt. Zahlreiche Grabstättenfunde in den Jahren 1894 bis 1896 und 1932 weisen Warnin als eine Ansiedlung aus der Übergangsepoche von der Bronze- zur Eisenzeit in der Mitte des letzten vorchristlichen Jahrtausends aus. Überliefert sind noch die folgenden Flurnamen: Die Mutz, Kaths Kamp, Mühlenberg, Speck, Riegen, Die Krim, Schwarzer Berg, Scheweland, Kleieberg, Wolfsberge, Löschmannsruh, Kleine und Große Birken, Paradies, Kieskuhle, Ossebrauk, Heirediek, Torfberg und In den Kienen.

Ortsplan erstellt von Dieter u. Roland Janke
Gruß aus Warnin

Quellen:
Der Kreis Belgard
Berghaus, Landbuch des Herzogtums Kaschubien