Dorf mit Rittergut, sieben Kilometer südwestlich von Schivelbein an der Kreisgrenze Regenwalde gelegen. Die südliche Begrenzung bildet der Flusslauf der Rega, die nordwestliche Gemarkung grenzt an den Glietziger See. Auf einer Länge von achthundert Metern bildet der Ablauf des Sees zur Rega die Gemeindegrenze.
Bahnstation: Glietzig
Poststation: Schivelbein
Meßtischblatt: Schivelbein 2260, Rützenhagen 2259
Aus der Geschichte:
Reste eines Burgwalls im Rega-Bogen südlich des Dorfes. 1394 verkaufen die von Wopersnow Liepz an den Vogt von Schivelbein. 1540 gelangt es mit dem Amt Schivelbein in den Besitz des Johanniter-Ordens. 1547 verleiht der Ordensmeister Peter Platz das Schulzenamt und Niedergericht. Liepz scheint ganz oder teilweise zum Kloster Karthaus vor Schivelbein gehört zu haben, denn 1602 wird es zum -nach der Säkularisierung fürstlichen – Amt Karthaus gezählt, mit dem Junker Henning Reich belehnt wird. 1621 kauft Lorenz von Wachholz das Amt Karthaus mit Liepz, 1651 ist das Dorf im Besitz seiner Söhne. 1736 hat Liepz vier Bauern und ist – bis 1808 – dem Mühlenzwang der Schlossmühle in Schivelbein unterworfen. Im Jahre 1807 wird Landrat von Dewitz und die Gemeinde mit dreizehn Hufen zur Kontribution veranlagt. Rezeß 1819. Gutsherr: Amtsrätin Konraht. Der Freischulzenhof wird eingezogen, drei Bauern erhalten die Hälfte ihrer Ländereien, insgesamt 198 Morgen, gegen Getreide und Hilfsdienste. 1884 gibt es keinen Bauern mehr.
Einwohnerzahlen:
1925: 153 Einwohner in 13 Wohnhäusern mit 34 Haushaltungen
1939: 120 Einwohner in 31 Haushaltungen
Das 726 Hektar große Rittergut wurde von Adrian von Borcke bewirtschaftet, zuletzt mit einem Viehbestand von 52 Pferden, 212 Rindern und 180 Schweinen. Erwähnenswert sind eine erfolgreiche Remontenzucht und die Haltung von Herdbuchvieh. Für die Verwertung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse waren am Ort je eine Brennerei und Molkerei vorhanden.
Die Flurnamen in der Reihenfolge ihrer geschichtlichen Überlieferung: Burgwall (mdl. Russenschanze), Kuksberg, Das Vier, Mönch-Soll, Knecht-Bülten, Obermoor, Niedermoor, Bauernmoor, Heuers Wurth, Braatzen-Wiese und Braatzen-Weg (nach Bauer Braatz 1799), Pracherbusch, Eichsoll, Mordsoll, Secker (Wasserloch), Dreibusch, Hengstberg, Die Quartiere (Äcker, durch Gräben geviertelt), Karauschen-Soll, Schafberge und Taubenberg.
Der Lehrer in der einklassigen Volksschule ist Karl Lessenthin. Liepz gehörte zur Kirchengemeinde Wopersnow. Mit dem Einmarsch der Russen Anfang März 1945 und der im Herbst beginnenden Vertreibung endete das deutsche Leben im Ort.
Liepz 1905
726,3 ha Gesamtfläche, 11 bewohnte Wohnhäuser, 1 andere Unterkunft, 24 Haushalte, 171 Einwohner, davon 95 männlich, 154 evangelisch, 17 katholisch, davon 15 polnisch sprechend
Quelle: Gemeindelexikon 1905
Die Bauern von Liepz
1736
4 Bauern
Friedrich Plasser, Peter Kohls
1819
3 Bauern, der Schulzenhof wird eingezogen
Kohls, Kohls, Dallmann
1884
Kein Bauer
Quellen:
Der Kreis Belgard, Celle 1989
Johannes Hinz, Pommern Wegweiser, Würzburg 1992
Dr. A. Zechlin, Die historische Enwicklung der bäuerlich gutsherrlichen Verhältnisse, Baltische Studien 35, S. 33 – 98