Mit dem Vorwerk Klabutzkenberg liegt elf Kilometer östlich von Belgard am Kautelbach (Meßtischblatt Nr. 1963) und wird von der Kleinbahnstrecke Belgard – Schwellin – Bublitz und der Hauptstraße Groß Tychow – Köslin verkehrsmäßig erschlossen. Ein vorgeschichtlicher Urnenfund in der Feldmark im Jahre 1930 weist auf eine Besiedlung der Gemarkung bereits in der frühen Eisenzeit hin. Urkundlich erstmalig erwähnt wird Schlennin, auch SIemyn genannt, im Jahre 1318. Der Gutsbezirk war ein altes Lehen der Familie Münchow, später ging es auf die Familie von Versen über. 1867 war Frau von Zastrow, geborene von Versen, Eigentümerin. Später wurde das Gut von der Familie von Heydebreck erworben, letzter Eigentümer bis 1945 war Ernst Henning von Heydebreck. Das Vorwerk Klabutzkenberg wurde nach dem gleichnamigen Berg an der Landstraße Schlennin – Butzke benannt. Der Sage nach soll dort einst ein russischer General begraben worden sein. Eine Vielzahl von Flurnamen ist über Generationen hinweg bis in die heutige Zeit überliefert worden: Klabutzkenberg, Buschwiese, Töpferwiese, Padewiese, Bullenwiese, Riegenfließwiese, Niederbültenwiese, Kolzenwiese, Reuewiese, Oehrenberge, Das Roßhütermoor, Polkenberg, Das weiße Ufer, Hegewiese, Der Teichwinkel, Teschkehberg, Schleusenwiese, Benkenberg, Krummes Hörn, Barenmoor, Hohe Hahnenberg, Die Kempen, Der Bogen, Oberbültenwiese, Polankenberg und Lange Riege.
1867 wurden in Schlennin einschließlich dem Vorwerk 107 Einwohner, vierzehn Wohnhäuser und sieben Wirtschaftsgebäude gezählt. Der Gutsbezirk Schlennin ist im Jahre 1928 zur Landgemeinde umgewandelt worden. 1939 waren 190 Personen in vierzig Haushaltungen am Ort ansässig. Die auf dem leichten bis mittelschweren Boden des Rittergutes erzeugten Kartoffeln wurden in der Kartoffel- und Flockenfabrik und der Brennerei in Neu Buckow, an der Schlennin beteiligt war, verarbeitet. Weitere Erwerbszweige waren die Kartoffel-Saatzucht sowie die Herdbuch-Rinder- und Schweinezucht. Dem Gut stand eine eigene Wassermühle zur Verfügung. Amtsvorsteher war Heinrich Borgmann aus Neu Buckow, vertreten von Herbert Gutsche aus Groß Satspe. Standesbeamter Sense und sein Vertreter Friedrich Christof von Heydebreck aus Neu Buckow waren für das Personenstandswesen zuständig. Die Polizeigewalt übte Oberlandjäger Lange aus Neu Buckow aus. Eingepfarrt war der Ort nach Groß Tychow.
Unmittelbar vor dem Einmarsch der Russen am 3. März 1945 begaben sich die Einwohner einschließlich der gefangenen Franzosen mit Pferdewagen auf die Flucht, sie wurden aber bereits in Kruckenbeck im Kreis Kolberg-Körlin von der russischen Armee überrollt. Nach vierzehn Tagen kehrten die Einwohner wieder nach Schlennin zurück. Die Gebäude waren zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht zerstört, die Wohnungen jedoch ausnahmslos total verwüstet. Bald danach wurde der Ort von den Polen besetzt, die bereits am 29. September 1945 mit der Vertreibung der deutschen Bevölkerung begannen. Nach dem Krieg wurde das Gut der staatlichen Verwaltung unterstellt, die frühere Mühle beherbergte eine Försterei. Ein neuer, moderner Schweinestall wurde gebaut, es wurde eine intensive Schweinezucht in einer LPG betrieben. Vor 14 Jahren wurde die LPG aufgelöst. Die Stallungen wurden nicht mehr genutzt und sind nun verfallen. Die alten Häuser stehen weitestgehend noch im Ort.
Quellen:
Der Kreis Belgard
Berghaus, Landbuch des Herzogtums Kaschubien