Neu Buckow / Bukowko

Liegt an der Landstraße, die von Groß Tychow nach Köslin führt und an der Kleinbahnlinie Schwellin – Belgard. Es wird vom Kautelbach durchschnitten. Neu Buckow war ein altes Reichslehen der Familie von Münchow. Der Name des Dorfes stammt aus dem Wendischen und bedeutet Buchenhof. Der Burgberg war eine alte Wendenfeste, was Funde, meist eichenhölzerne Befestigungsteile, beweisen. Mehrere Urnenfunde und die Aufdeckung eines Steinkistengrabes deuten auf eine germanische Besiedlung bereits vor der Wendenzeit hin. 1810 kam das 1489 Hektar große Gut Neu Buckow in die Hände der Familie von Heydebreck, die es mit einer Unterbrechung von zweiundzwanzig Jahren in ihrem Besitz behielt. Einige Flurnamen lauten: Mühlenberg, Hahnenkaten, Steinkistengrab, Stüvt, Twalling, Stötzkenberg, Bullerjahn, Marotzkekaten, Burgberg und Rottower Heide.

Das Rittergut und Kirchdorf Neu Buckow zählte etwa 400 Einwohner. Es gab vier Bauernhöfe zwischen sechzehn und 21 Hektar und vier kleinere landwirtschaftliche Betriebe von vier bis sechs Hektar. Zur Gemeinde gehörten die Ausbauten Hahnenkaten, das Vorwerk Sodhof, die Försterei Zabelsberg und der Gutshof Rottow. Der Gutsbetrieb mit eigener Brennerei, Wassermühle und Sägemühle beschäftigte viele Mitarbeiter, unter anderem den Inspektor, Rechnungsführer, Hofmeister, Kutscher, Diener, Sekretärin, Stellmacher, Gespannführer, Gärtner, Schweinemeister, Brenner, Speichermeister, Schmied, Melker und Chauffeur.

Das Gutshaus 1935

Im Dorf gab es mehrere Handel- und Gewerbetreibende. Die Gastwirtschaft wurde von Familie Radeloff geführt. Bei Wilhelm Syring konnte man Kolonialwaren einkaufen. Willi Köhn besaß eine Fleischerei. Es gab eine Poststelle im Hause von Bauer Gruhlke, Posthalterin war Hedwig Gruhlke. Die Ortschaften Schlennin, Rottow, Drakow-Stüft, Mandelatz, Dubberow – Abbau und Amalienhof gehörten mit zum Postbezirk. Die letzten Briefträger waren Herr Melchert und Frau Irma Strey, geborene Zemke. Die Schneidermeister Wilhelm Dumann und Paul Stremlow kleideten die Neu Buckower ein, und Schuhmachermeister Karl Hackbarth verrichtete auch im Dorf seine Arbeit. Stationsvorsteher der Kleinbahn war Hugo Zierke.

Kartoffelernte 1939

Pastor Braun kam von Groß Tychow, Küster war Lehrer a. D. Gustav Sense, er versah zugleich auch das Amt des Standesbeamten. Den Schulunterricht erteilten Ernst Kanieß und Lehrer Juhnke, auch die Namen Beling und Thiele werden als Schulmeister genannt. Vor dem Zweiten Weltkrieg war Christoph von Heydebreck Bürgermeister. Während des Krieges nahm Kaufmann Syring dieses Amt wahr. Amtsvorsteher war Heinrich Borgmann. Gemeindeschwester Leonie von Gaudecker betreute die Dorfbewohner. Es gab im Ort einen Sportverein, den SV Neu Buckow, Vorsitzender war Karl Reepschläger. Die Freiwillige Feuerwehr leitete Wehrführer Emil Piske.

Die Kirche 1930 und 1917

1945 hat es durch Kämpfe und Kriegseinwirkungen keine Zerstörungen gegeben. Die Dorfbewohner flüchteten am 3. März 1945. Sie kamen nur bis Groß Jestin. Die meisten kehrten nach Neu Buckow zurück, von wo sie in den Jahren 1946/1947 vertrieben wurden. Heute zählt Neu Buckow etwa 100 bis 120 Einwohner. Es gibt keine Bauernhöfe mehr, die Ländereien wurden an das Staatsgut abgetreten.

Die Höfe sind nur noch Wohnanlagen in unterschiedlichem Zustand. Das Dorf hat seinen Charakter ziemlich verändert. Mühle, Gastwirtschaft und Hindenburgsaal sind abgerissen. Wenn sich die Tagelöhnerhäuser in allzu schlechtem Zustand befinden, werden sie abgebrochen und durch Neubauten in polnischem Stil ersetzt. Die ehemalige Schule ist eine Ruine, die Kirche jedoch in gutem Zustand. Im Herrenhaus ist eine Mittelpunktschule untergebracht. Die alte Kleinbahn Schwellin – Belgard fährt noch. Es gibt jetzt auch Busverbindungen nach Belgard und Köslin.

Quelle: Der Kreis Belgard, S. 429 – 430

Die Mitglieder des Gemeindekirchenrates der Parochie Groß Tychow 1880

Wählerliste zur Gemeindekirchenratswahl Neu Buckow 1885

Nachnamenregister Konfirmationen Neu Buckow

Neu Buckow 1867
Neu Buckow ( Bukow ) gehörte 1867 mit den Vorwerken Sodhof und Klein Zabelsberg zum Fürstentum Kammin.
Zur Pfarre von Neu Buckow gehörten Alt Buckow im Fürstentum Kammin, sowie Mandelatz, Rottow und Schlennin im Kreis Belgard.
Inklusive der Gutsgebäude, des Prediger-, des Küster- und des Schulhauses, gehörten 33 Wohnhäuser zu Neu Buckow, sowie 43 Wirtschaftsgebäude, 1 Wassermühle und 2 Fabrikgebäude.
Der Ort hatte 386 Einwohner in 61 Familien, bestehend aus dem Personal des Gutes, den Geistlichen, 7 Bauern und den Tagelöhnern des Gutes.

Viehbestand:
61 Pferde, 124 Rinder, 1671 Schafe und 60 Schweine.

Quelle: Berghaus, Landbuch des Herzogtums Kaschubien