Damen / Stare Debno

Eine Ansichtskarte, ca. 1936
Eine Ansichtskarte, ca. 1936

Gemeinde Damen mit Ortsteil Neu-Damen, Rittergut und Bauerndorf

Amtsbezirk: Zadtkow
Amtsgericht: Bad Polzin
Standesamt: Muttrin
Kirchspiel, ev.-luth.: Muttrin mit Filialkirche Damen

 

Die Kirche wurde 1991 nach alten Plänen und Fotos neu erbaut

Schule: Zweiklassige Volksschule

Die Schule 1938

Lage: 19 km südöstlich von Belgard an der Landstraße Groß Tychow – Bad Polzin. Groß Tychow (9 km) ist die nächste Bahnstation, in Bad Polzin (16 km) befindet sich das für Damen nächste Krankenhaus. Die Gemeinde bedeckt nach einer Aufnahme von 1931 eine Fläche von 1515 ha. Als Höhe über NN werden 50 m genannt, Meßtischblatt Nr. 2163.Das Dorf liegt mit seinen Gemarkungen in dem Winkel, den Persante und Damitz bei ihrem Zusammenfluss bilden und wird im Südosten vom Höhenzug der Russenberge (151 m über NN) begrenzt. Es ist ein Angerdorf mit dem abseits davon gelegenen Gutsbereich und den beiderseits der Polziner Chaussee angesiedelten „Ausbauten“.

Die Dorfstraße

Einwohner: 522 in 104 Haushaltungen. Von ihnen waren 334 Personen im Bereich Land- und Forstwirtschaft, 36 in handwerklichen Berufen und 13 im Handel tätig. (Volkszählung vom 17.5.1939)

Germanische Stämme waren in der Zeit zwischen 150 v.Chr. bis etwa 500 n.Chr. in der Landschaft, die wir Pommern nennen, sesshaft. Die Region am Mittellauf der Persante war Siedlungsgebiet der Burgunden. Während der dann einsetzenden Völkerwanderung (500-1000 n.Chr.) konnten slawische Stämme in die weniger dicht besiedelten oder gar verlassenen Gebiete eindringen und sie in Besitz nehmen.

Der Beginn einer Besiedlung dieses Platzes liegt im Dunkel der Geschichte. War Damen eine Gründung der Pomoranen oder fanden diese bereits eine verlassene germanische Siedlung vor? Der Ortsname lässt sich vom slawischen dab – sprich: domb – = Eiche ableiten. Im Gebiet der pommerschen Seenplatte gab es kleine Eichenwälder, dabrowas, aus denen unter dem Einfluß der wendischen und der deutschen Sprache, anfangend vom Dombrowaberge, nach Westen zu Damerow, Damerkow, Dammen (Kreis Stolp), Damnitz, Damsdorf etc. wurden. (Müller, 1927)

Funde belegen, daß sich eine Gruppe Siedler an der oberen Persante vorschob, wo schon in Woldisch-Tychow eine Siedlung war, wozu später Damen, Polzin und Groß Poplow kamen. In der straßenförmigen Anlage von Burgen und Siedlungen zeigt sich die Absicht, einen Handelsweg zu schaffen. Dies bestätigen die kaufmännisch-händlerischen Funde von Polzin und Groß Poplow. Die Kolberger suchten Absatzgebiete für ihr Salz, die sie bei den südlichen Nachbarn, seien es Pomoranen oder Großpolen, fanden.

Das Kolonialwarengeschäft Korn heute

Von Damens slawischer Vergangenheit dürfte heute noch der „Wallenberg“ zeugen. Aus der geschichtlichen Überlieferung lässt sich für die slawischen Burgwälle ein dreifacher Zweck feststellen: Demnach dienten die Burgwälle als Zufluchtstätten, als Verteidigungsanlagen und befestigte Burgen.

Neben einigen anderen Familien haben die Kleist den hauptsächlichen Anteil an der deutschen Besiedlung des Belgarder Landes. Die Familie Clest (Kleist) selbst geht auf wendischen Ursprung zurück. Ein Stammbaum aus dem 16. Jhd. gibt an: „Dubschlaff Kleist, welcher auf Wendische ist Bratta genannt worden, hat tzu Damen gewonet.“ Es handelt sich gewiß um die Bezeichnung: brat = Bruder, womit man Dubschlaff im engen Familienkreis von anderen Kleists desselben Namens zu unterscheiden versuchte. (Slaski, 1987) Am 27.1.1289 werden sie zum ersten Male als Ministeriale Pribislaws erwähnt. Die ersten Güter der Kleist werden in der Nähe von Belgard gelegen haben, so z.B. Dubberow. Von dort aus erwarben sie, weiter in das Innere vordringend, Damen, Muttrin, Vietzow und Krössin. Mit Ausnahme von Krössin finden diese Güter erstmals am 2.2.1407 Erwähnung und werden bald zu den Hauptgütern des Geschlechts. (Sauer, 1939) – Von nun ist die Geschichte Damens bis zum Ende des 2. Weltkrieges auf das engste mit dem Geschlecht der Kleiste verbunden. – In den ersten Märztagen 1945 wird Damen von sowjetischen Truppen besetzt.

Die Einwohner von Damen bis 1945

Das 1947 abgebrannte Schloß

Verfasser dieser Seite und Ansprechpartner für Damen: Hans Georg Ziburski

Gemeindeblatt für die Kirchengemeinden Damen und Muttrin mit eingepfarrten Ortschaften, Jahrgänge 1927 – 1932. Auskünfte über die dort

enthaltenen Amtshandlungen ( Taufen, Trauungen und Beerdigungen ) erteilt Hans Georg Ziburski

Homepage der Familie Hans-Georg Ziburski (externer Link)

Damen 1655
Besitzer: Christian v. Kleist, Tessen v. Kleist, Christian v. Kleist, Hans Jürgen v. Kleist, Landrat Dubschlaff v. Kleist, Steffen v. Kleist, Christian v. Kleists Erben
Einwohner: Carsten Kratzke
Marten Hollatze
Carsten Abrahamb
Hanß Jerke, Bauern, je 1 1/2 Hufen
Jürgen Jerke
Peter Kratzke, Kossäten
Christoffer Lütike, Kätner

Quelle: Schulmann, Einwohnerverzeichnis von Hinterpommern, S. 132

Nachnamenverzeichnis Ev. Kirche Damen 1836 – 1875