Die Landgemeinde liegt in ebener Lage zwei bis drei Kilometer nördlich von Belgard, lediglich durch den Stadtwald von der Kreisstadt getrennt. Zwischen Groß Panknin und Klein Panknin verlaufen die Eisenbahnlinie Stettin – Danzig und die Straße von Kösternitz nach Belgard. Bahn- und Poststation ist jeweils Belgard. Beide Gemeindebereiche sind im Meßtischblatt Nr. 1961 ausgewiesen.
Die unmittelbare Lage beider Orte im Einzugsbereich der Stadt Belgard führte zu zahlreichen Verflechtungen. Urkundlich seit 1540 nachgewiesen ist die Zugehörigkeit zur Kirchengemeinde St. Marien in Belgard, auch die Schulkinder besuchten früher die Stadtschulen in Belgard. Die bereits seit 1846 in Groß Panknin eingerichtete Hilfsschule für Kleinkinder wurde jedoch wenig später zur vollwertigen Volksschule für beide Orte ausgebaut. Der letzte Lehrer Max Jeschke wurde mit seiner Ehefrau beim Einmarsch der Russen erschossen. Amtsvorsteher für beide Gemeinden waren im Jahre 1937 Albert Münchow aus Kösternitz und sein Stellvertreter Franz Scheunemann aus Buchhorst. Das Amt des Standesbeamten versah Paul Zülow, vertreten von Fritz Behling, beide aus Vorwerk bei Belgard. Für die polizeilichen Ordnungsaufgaben war Oberlandjäger Gauger aus Redlin zuständig.
Groß und Klein Panknin waren reiche Bauerndörfer, begünstigt durch gute Bodenverhältnisse und Absatzmöglichkeiten auf den Wochenmärkten der Kreisstadt Belgard. Neben den üblichen Feldfrüchten wurde auch Klee für die großen Viehbestände angebaut. Die erzeugte Milch wurde in der Belgarder Molkerei verarbeitet. Für den Eigenbedarf wurden Torf und Lehm abgebaut. Die mündlich und urkundlich überlieferten Flurnamen werden bis heute von der jeweiligen Erlebnisgeneration an die nachfolgende weitervererbt, wobei die Erinnerung gerade in jüngster Zeit durch zahlreiche Heimatreisen aufgefrischt wurde:
Hölschenberg, Butten, Katteloch, Sandbrink, Drift, Wurth-Waurd, Moorkaveln, Schafwasch, Ziegenberg, Zweiberg, Kaveln, Kleine Kufen, Querkaveln, Trift, Schulteland und -wisch, Kösterwisch, Aaskuhle, Schwemmbach, Feuerloch, Ziegelscheune (Platz der eingegangenen Ziegelscheunen, in denen die Ziegel der Belgarder Marienkirche hergestellt wurden), Superintendentenwisch, Der kleine Hau, Papenort und Kreyen Horst.
Die Landgemeinden Groß und Klein Panknin sind seit 1928 unverändert bestehen geblieben. Im Jahre 1939 waren dort 105 Einwohner in 23 Haushaltungen ansässig. Die Äcker und Wiesen wurden von fünfzehn landwirtschaftlichen Betrieben mit Größen von fünf bis über zwanzig Hektar bewirtschaftet. Bei der Besetzung durch die russische Armee Anfang März 1945 gab es zahlreiche Tote und Verwundete. Mit den nachrückenden polnischen Einwanderern begann im Sommer 1945 die Vertreibung der deutschen Bevölkerung.
Quellen:
Der Kreis Belgard
Berghaus, Landbuch des Herzogtums Kaschubien
Groß Panknin auf der von Schmettau`schen Karte von 1780